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Google Penguin 4.0 und seine Folgen – Massive Bewegung in den SERPs

Wer berufsbedingt oder auch nur rein interessehalber die Daten von Sistrix, OnPage, XOVI und Co. im Blick hat, der hatte in den letzten Tagen unter Umständen ordentlich zu staunen. Gut zwei Wochen nachdem Google seinen vierten Pinguin auf das Web losgelassen hat, gibt es jetzt teilweise dramatische Auswirkungen in den SERPs zu beobachten.

Wer von Googles Pinguinen verprügelt wurde, bekommt endlich wieder eine Chance

Seitenbetreiber die von den bisherigen Pinguin-Updates seit Mitte 2013 betroffen waren, hatten es verdammt schwer sich davon zu erholen. Selbst wer sich heftigst ins Zeug legte, kam aus dem Tal der Tränen bisher nicht so recht wieder raus. Wer also beispielsweise Opfer von untauglichen SEO-Maßnahmen irgendwelcher Dienstleister war, oder womöglich sogar selbst Mist gebaut hat – Cloaking, Schrottlinks etc. – der hatte darunter seither immer noch massiv zu leiden.

Ich kann hier selbst ein Lied davon singen wie bei einem Projekt bei dem in der Vergangenheit schlechte SEO betrieben wurde bisher seit den Pinguin-Updates selbst State-of-the-Art SEO nur bescheidene Erfolge brachte. So manche Domain war so verbrannt, dass die Anbieter sich zum Namens- oder zumindest Domainwechsel durchrangen.

Warum erholen sich manche Seiten dank Penguin 4.0 jetzt so deutlich

Um zu verstehen, warum es zu diesen massiven Auswirkungen kommt, muss man sich nur kurz damit befassen, was genau Penguin 4.0 ausmacht – Google erklärt es:

  • Penguin is now real-time. Historically, the list of sites affected by Penguin was periodically refreshed at the same time. Once a webmaster considerably improved their site and its presence on the internet, many of Google’s algorithms would take that into consideration very fast, but others, like Penguin, needed to be refreshed. With this change, Penguin’s data is refreshed in real time, so changes will be visible much faster, typically taking effect shortly after we recrawl and reindex a page. It also means we’re not going to comment on future refreshes.
  • Penguin is now more granular. Penguin now devalues spam by adjusting ranking based on spam signals, rather than affecting ranking of the whole site.

Quelle: https://webmasters.googleblog.com/2016/09/penguin-is-now-part-of-our-core.html

Kurz zusammengefasst: Google macht sich bezüglich des Spam-Verdachts jetzt nicht mehr nur alle paar Wochen oder Monate ein Bild von einer Website, sondern in jedem Durchlauf. Real-Time. Man wirft den Pinguinen also nicht mehr die SERPs zum Fraß vor und lässt sie aussortieren, sondern schickt sie zusammen mit der restlichen Ranking-Faktoren-Mannschaft dauerhaft und kontinuierlich durchs Netz. Die Folgen schlechter oder falscher SEO sind also schneller auszubügeln – was so mancher Idiot unter den SEOs jetzt natürlich gleich wieder zum Anlass nehmen wird zu experimentieren, so manch einer begreift das mit der heißen Herdplatte halt nie.

Was mindestens genau so wichtig ist: Google straft Spam gezielter ab. Hat man also auf seiner Website Content der als Spam gewertet wird, ist nun nicht mehr gleich die ganze Seite von Strafmaßnahmen betroffen.

Sprünge in den SERPs machen deutlich wie massiv eine Penguin-Abwertung sich ausgewirkt hat

Eine Penguin-Abwertung ließ nur sehr bescheidene Aufwärtstendenzen zu - selbst bei erstklassiger SEO
Eine Penguin-Abwertung ließ nur sehr bescheidene Aufwärtstendenzen zu – selbst bei erstklassiger SEO

Wer in den letzten Jahren beauftragt wurde die Altlasten einer von den Pinguinen zerfleischten Website zu beseitigen, und das jeweilige Projekt wieder auf respektables Niveau zu heben, der weiß wie unglaublich schwer es war, hier überhaupt irgendwelche relevanten Erfolge zu erzielen. So unfassbar schwer und mit minimalen Erfolgen belohnt, dass man da mitunter schon mal an seiner Kompetenz zweifeln konnte.

Die Sprünge in den SERPs machen nun aber deutlich, wie enorm sich eine Pinguin-Abwertung einer Website bis heute ausgewirkt hat. Bei einzelnen Seiten sind am Sonntag bei Sistrix Sprünge von über 200% festzustellen gewesen. Was das in der Sichtbarkeit, und damit in der Anzahl der potentiellen Besucher ausmacht, das mag man sich mitunter gar nicht vorstellen.

Frust und Freude liegen dicht beisammen

Gerade wenn man selbst von den Auswirkungen der Pinguin-Updates betroffen war, freut man sich nun natürlich, dass es jetzt wieder aufwärts gehen kann. Frust macht sich jedoch breit, wenn man sich vor Augen führt wie nachhaltig falsche Entscheidungen in der Vergangenheit – oftmals nicht die eigenen – oder die handwerklich grottenschlechte SEO irgendwelcher Dienstleister sich über Jahre so auswirken, dass man trotz größter Anstrengungen kaum voran kommt.
Mindestens ebenso viel Frust kommt auf, wenn man jetzt schon wieder von den ersten „SEOs“ erfährt, wie diese erste Experimente starten den Anschlag der Spam-Schraube zu finden. In der Regel baden nicht diese Pseudo-SEOs die Folgen aus, was es noch viel frustrierender macht.

Aber vielleicht zieht ja so manches Pinguin-Opfer nachhaltig richtige Schlüsse.

 

 

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